Ästhetische Bildung – Auf der Suche nach der Sinnlichkeit des Denkens

Ästhetische Bildung – Auf der Suche nach der Sinnlichkeit des Denkens

 

Seit über 20 Jahren beschäftigen sich der Musiker/Musikpädagoge Andreas Nordheim und die Diplompsychologin/Tanzpädagogin Sabine Lippold mit den Potenzialen, die Handwerk, Kreativität und Kunst für Lernen, Bildung und Entwicklung mit sich bringen. Sie folgen der Frage, wie sich durch sinnliches Tun in beinahe jedem Menschen Bedürfnisse nach Ausdruck, Darstellung und Gestaltung wecken lassen. Dabei gilt ihre Begeisterung dem Entdecken jener Formenvielfalt, die in Menschen und Dingen steckt. Es reizt sie, damit ins Spielen zu kommen. In ihrem Verständnis bedeutet „ästhetisch“, Wahrnehmen als eine Kunst zu betrachten, die aufmerksam macht, ins Spüren bringt, Aktivität erzeugt. Sie gehen davon aus: Ästhetik findet sich überall. Berührende Erlebnisse sind prägend. Jede Form hat einen Ausdruck, der sich mitteilt. Fantasie ist eine entscheidende Ressource, wenn es darum geht, Zukunft zu gestalten. Bildung sollte schön sein.

 

In diesem Online-Vortrag geht es um grundlegende Fragen, die beim Gestalten entstehen, denn Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind sich ähnlich. Unabhängig vom Lebensalter kann eine Begegnung mit Klängen, Rhythmen, Farbtönen, Lauten, Gesten, Bewegungen, Melodien eine Faszination erzeugen, die neugierig macht, ins Lernen hineinzieht, mit unbekannten Perspektiven spielt, ein Leben lang anhält. Wie können Musik, Tanz, Theater, Bildende Kunst, Literatur, Fotografie, Film entscheidende Impulse für eine kreative Bildung in Krippe, Kindergarten, Schule, Hort bieten? Warum ist es wichtig, Kindern ausreichend Gelegenheit dazu zu geben, sich in ihren Handlungen tatsächlich zu spüren? Was braucht es, damit sie zu selbstbestimmten Akteuren ihrer Gestaltungsprozesse werden? Und wie können Erwachsene kunstinteressierte Vorbilder sein, die durch eigene Begeisterung Kindern sinnlichen Zugang zum Reichtum kultureller Geschichte eröffnen?

 

Beispielhaft wird vorgestellt, auf welche Weise Kinder beim Zeichnen, Gestikulieren, Musizieren von Erwachsenen begleitet werden können. Es wird verdeutlicht, wodurch diese „nonverbalen Räume der Artikulation“ – in den Künsten als Ästhetik der Zeichen, Formen, Muster bekannt – unverzichtbare Voraussetzung für die Entwicklung des Fühlens, Sprechens, Denkens, Handelns eines Menschen bilden. Im Gespräch mit Teilnehmenden wird überlegt, was es braucht, damit sich Kinder, Eltern und Fachkräfte an Bildungsorten gemeinsam in einer Kultur des Zusammenlebens üben.

 

Referent*innen: Sabine Lippold und Andreas Nordheim

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